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Tips und Tricks - Was kann ich gegen eine Schreibblockade tun?

Da mich immer wieder Leute in Sachen Schreiben um Rat fragen - z.B. was tun bei Schreibblockaden - habe ich mir gedacht, verfasse ich doch mal einen mehr oder weniger kurzen (oder langen ☺) Text, der euch hoffentlich weiterhelfen wird.

Schreibblockaden treten besonders dann gerne auf, wenn dem Autor die Ideen ausgehen oder z.B. eine Deadline ansteht. Das setzt einen nur noch mehr unter Druck.
Plötzlich hat es den Anschein, als wäre die Muse einfach verschwunden oder auf Urlaub; da ist nichts mehr, kein Funken einer Idee, nur noch gaffende Leere. Das Schlimmste, was man dann tun kann, ist es zu erzwingen. Der Leser wird das bemerken, glaubt mir - und euch selbst wird es ebenfalls auffallen, wenn ihr es später wieder durchlest und das wird euch nur deprimieren.
Erspart euch also diesen Kummer und versucht nicht, Ideen zu erzwingen. Es muss von allein kommen - tief aus dem Herzen. Nur dann kann man den Leser auch wirklich fessen. Der Autor muss eins werden mit seiner Geschichte; ja, er muss sie leben.

Versucht stattdessen euch eine - oder alle - dieser Ideen zu Herzen zu nehmen, es hilft wirklich:

1. Erzählt jemandem (oder eurem Stofftier, wenn ihr mit niemandem direkt darüber reden wollt) was ihr mit eurer Geschichte eigentlich ausdrücken wollt, worum es geht und wohin das Ganze führen soll. Während ihr erzählt, kann es durchaus sein, dass euch sogar schon neue Ideen kommen.
Am Besten ist es natürlich, wenn euer Gegenüber etwas ist, das sprechen kann (also ein menschliches Wesen), so kannst du deine Ideen hinterfragen lassen, oder aufgefordert werden, es besser zu erklären. Dein Gegenüber wird dich dann auch darauf hinweisen, wenn etwas keinen Sinn ergibt.
Ziel ist es, dich zum Nachdenken anzuregen, deine eigenen Ideen zu hinterfragen (was automatisch der Fall sein wird, wenn du es versuchst, jemandem zu erklären - jedenfalls ist es bei mir so) und dich dadurch von der Blockade zu befreien.

2. Macht Steckbriefe zu euren Charakteren, beschäftigt euch mit ihnen und gebt ihnen mehr Tiefe; eine Vergangenheit.
Wenn ihr zeichnen kännt, skizziert ihn/sie vielleicht, die Kleidung, Waffen, Schmuck, etc., schreibt auf, was euren Charakter zu dem macht, was er/sie heute ist. Schreibt über seine/ihre Vergangenheit, Geschwister/Familie, besondere Fähigkeiten. Entwickelt eine kurze Geschichte Über einen (oder mehrere) eurer Charaktere. Das wird euch auch auf neue Ideen zu eurer eigentlichen Geschichte bringen und vielleicht könnt ihr diese kurze Erzählung eures Charakters sogar mit einbauen ☺
Es hilft mir immer ungemein, mich zeitweise sehr intensiv mit den Charakteren auseinanderzusetzen und die eigentliche Geschichte ruhen zu lassen. Dies hilft nicht nur euch, eure Blockade zu lösen, es gibt euren Charakteren ebenfalls mehr Tiefe und macht sie glaubhafter. Eure gesamte Geschichte profitiert am Ende davon!

3. Macht euch ebenfalls eine Liste über Orte, besondere Objekte, Zauber (wenn es z.B. eine Fantasy-Geschichte ist), Lebewesen. Beschreibt diese. Je mehr Details, desto besser. Das wird euch neue Ideen liefern und den Dingen noch mehr Tiefe verleihen. Taucht ein in die von euch geschaffene Welt. Lebt sie. Vielleicht spinnt ihr euch sogar eine kleine Geschichte zusammen, wie es euch in dieser Welt wohl ergehen würde.
Es wird euch helfen, mehr über diese Welt und ihre Lebewesen zu erfahren. Nicht nur, um die Geschichte durch diese Ideen interessanter zu machen, sondern auch, um euch wieder auf Kurs zu bringen.

4. Denkt darüber nach, was in eurer Geschichte nicht passieren soll. Wer soll z.B. überleben, wer sterben? Soll überhaupt jemand sterben? Auch wenn ihr noch keine genaue Ahnung habt wie das Ende aussehen soll; ein klein wenig einer Idee ist doch da, z.B. welcher Charakter vielleicht nicht sterben soll (oder vielleicht doch?).

5. Schreibt nicht das, was ihr vielleicht denkt, dass andere lesen wollen.
Schreibt das, was euch auf dem Herzen liegt, was EUCH gefällt. Schreibt nicht für andere, sondern in erster Linie für euch selbst. Ihr schreibt, weil ihr gerne schreibt; weil ihr dem Leser eine Nachricht überbringen wollt; etwas, das euch wichtig ist.
Schreibt nicht, um andere zu beeindrucken.
Jeder kann ein Autor sein, aber nicht jeder liebt das Schreiben genug, um auch wirklich einer zu sein. Schreiben und die Geschichten, die wir erzählen wollen, kommen aus dem Herzen - eurem Herzen.

6. Legt euch einen Stift und etwas Papier neben das Bett.
Mir ist es schon oft passiert, dass ich spät abends oder mitten in der Nacht die besten Ideen hatte. Man nimmt sich zwar vor, sich des morgens noch daran zu erinnern, aber glaubt mir, es wird nicht der Fall sein, oder wenn doch, werden es nur Bruchstücke sein, und die sind bei weitem nicht so toll wie die ursprüngliche Idee. Ich spreche hier wirklich aus Erfahrung!

7. Wenn ihr wirklich nicht mehr weiter kommt, macht eine Pause. Lasst das Schreiben für einige Tage ruhen und denkt nicht darüber nach. Beschäftigt euch mit irgendetwas anderem. Lest z.B. ein Buch, schaut euch einen Film an oder unternehmt etwas, geht nach draußen. Hauptsache, ihr denkt nicht an das Schreiben, eure Schreibblockade oder wie es denn nun weitergehen kännte, nach - ihr werdet nicht weiterkommen, wenn ihr ständig daran denkt, im Gegenteil! Mit der Zeit wird sich euer Problem ganz von selbst lösen, ihr werdet sehen.
Mir hilft es manchmal wirklich sehr, wenn ich einfach einen tollen Fantasy-Film angucke (für mich am Besten mit tollem Soundtrack und tollen Landschaften, es muss mich fesseln und in eine andere Welt entführen). Auf diese Weise habe ich auch schon die eine oder andere tolle Idee aus dem Ärmel gezaubert, auch wenn sie mit dem angeguckten Film rein gar nichts zu tun hat, aber das Eintauchen in eine ganz andere Welt macht den Geist frei und schickt die Gedanken auf eine Reise.

Ich hoffe, ich konnte euch mit diesen Tipps helfen, eure Schreibblockade loszuwerden ☺


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